[Officium] Samstag nach Aschermittwoch [Lectio1] Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Markus. !Mk 6,47-56 In jener Zeit, da es spät geworden war, befand sich das Schiff mitten auf dem Meere, und Jesus war allein auf dem Lande. Und so weiter. _ Auslegung vom heiligen Priester Beda dem Ehrwürdigen. !Buch 2, Kap. 28 zu Mk Die Arbeit der Jünger beim Rudern und der ihnen entgegengesetzte Wind bezeichnen die verschiedenen Mühen der heiligen Kirche, die zwischen den Wellen der ihr feindlichen Welt und zwischen den von den unreinen Geistern ausgehenden Windwehen, Anstrengungen macht, um zur Ruhe des himmlischen Vaterlandes, wie zu einem sicheren Platz am Gestade zu gelangen. Und hier wird richtig gesagt, dass das Schiff mitten auf dem Meere war, und er allein am Lande; denn manchmal ist die Kirche von solchen Bedrängnissen seitens der Ungläubigen nicht bloß gepackt, sondern auch beschmutzt, dass, wenn es möglich wäre, ihr Heiland sie voll und ganz auf eine Zeitlang verlassen zu haben scheint. [Lectio2] Daher kommt auch ihr Rufen, insofern als sie zwischen den Wellen und den Stürmen der auf sie einstürzenden Prüfungen eingeschlossen ist und die Hilfe seines Schutzes mit flehentlichem Schrei erbittet: „Was hältst du dich, o Herr, so weit zurück, und übersiehst uns in Gefahren und in der Bedrängnis?“ Und sie deutet auch in gleicher Weise den Ruf des sie verfolgenden Feindes an, wenn sie in den folgenden Sätzen des Psalmes [9] anfügt: „Es sagt der Gottlose in seinem Innern: Gott schaut es nicht, hat abgewandt sein Antlitz, dass er vollends gar nichts sieht.“ [Lectio3] „Und doch überhört er nicht das Flehen der Bedrängten, und wendet nicht sein Angesicht von denen ab, die ihm vertrauen“; im Gegenteil, er stärkt die mit den Feinden Ringenden, dass sie Sieger werden, und krönt die Sieger auf ewig. Darum wird auch hier ganz deutlich gesagt, dass er sie sah, wie sie sich abmühten mit dem Rudern. Es sieht gewiss der Herr diejenigen, die sich auf dem Meere abmühen, obwohl er selbst am Strande steht; denn wenn er auch auf eine Zeitlang die Hilfe für die Bedrängten zu verschieben scheint, lässt er sie dennoch, damit sie in den Bedrängnissen nicht kraftlos werden, durch den Hinblick auf seine Güte stärker werden; und manchmal verschafft er ihr auch durch eine ganz deutliche Hilfe, durch die Besiegung der Gegner, Rettung gleichsam durch Auftreten auf die sich wälzenden Wellen und durch Beruhigung derselben. [Ant 2] Auf mich nämlich * schauen sie nun alle Tage und wollen lernen die von mir gewiesenen Wege. [Oratio 2] Stehe, o Herr, unserm Flehen bei, und verleihe uns die Gnade, daß wir dieses feierliche Fasten, das zu dem Zweck unserer inneren und äußeren Genesung eingesetzt ist, in heilsamer Absicht, mit unterwürfigster Dienstbarkeit begehen. $Per Dominum