[Officium] Karsamstag [Ant Matutinum] Nun kann ich endlich ungestört * hinlegen mich und schlummern.;;4 Er darf in deiner Behausung erscheinen, * ihm ist es gestattet, auf deinem heiligen Berge zu weilen.;;14 Mein Leib * wird ruhen in der Hoffnung.;;15 V. Nun kann ich endlich ungestört. R. Hinlegen mich und schlummern. Erweitert euch, * ewige Pforten, dass durchziehen kann der erhabene König.;;23 Ich glaube daran, * die Güte des Herrn zu schauen im Lande der Lebendigen.;;26 O Herr, * du hast herausgezogen aus der Totenwelt mein Leben.;;29 V. Du aber, o Herr, erbarme dich meiner. R. Und hilf mir auf, dass ich ihnen vergelte. Gott steht mir bei, * der Herr ist Anwalt meines Lebens.;;53 Im Frieden * wurde bereitet sein Ort, und in Sion seine Wohnung.;;75 Ich bin geworden * wie ein Mensch ohne Hilfe, zu den Toten abgesondert.;;87 V. Im Frieden wurde bereitet sein Ort. R. Und in Sion seine Wohnung. [Lectio1] De Lamentatione Jeremiae Prophetae. !Klgl 3,22-30 22 Heth. O des Herrn Erbarmen, dass wir nicht vertilgt sind, dass sein Gnadenschatz währt ohne Ende. 23 Heth. Ich erfahr's an jedem Morgen: reich ist deiner Güte Spende. 24 Heth. Reichtum ist mir drum der Herr, so sag ich's ehrlich, drum ergeb ich mich in seine Hände. 25 Teth. Gut ist doch der Herr für die, die ihm vertrauen, der Seele, die nach ihm nur schaut in allen Lagen. 26 Teth. Gut ist's, schweigsam zu erwarten aus dem Heilsquell Gottes Rettung für die Klagen. 27 Teth. Gut ist es dem Menschen, Gottes Joch von seiner Jugend an zu tragen. 28 Jod. Dann bleibt man allein und schweigt, weil's ihm gefiel das Leiden aufzulegen. 29 Jod. Dann verschließt man seinen Mund im Staube, kann die Hoffnung pflegen. 30 Jod. Dann reicht seinem Schläger man die Wange, bis er aufhört mit den Schlägen. v. Jerusalem, Jerusalem, kehre zurück zum Herrn, deinem Gott! [Responsory1] R. Wie ein Lamm ward er geführt zur Schlachtung, und als man gar übel mit ihm umging, öffnete er seinen Mund nicht. Er ward in den Tod dahingegeben, * Um das Leben zu verschaffen seinem Volke. V. Er hat sich dem Tode hingegeben und ist den Verbrechern zugerechnet worden. R. Um das Leben zu verschaffen seinem Volke. [Lectio2] !Klgl 4,1-6 1 Aleph. Wie ist glanzlos doch das Gold gewandelt, umgewandelt schönster Farbenschmuck in Flecken, hingestreut sind Steine aus dem Heiligtum an allen Straßenecken! 2 Beth. Edle Sionskinder, einst mit feinstem Gold umhangen, wie sind sie im Wert zum Lehmgeschirr, des Töpfers Werk, zurückgegangen! 3 Ghimel. Selbst die wilde Hündin hält den jungen Hündlein säugend hin die Brüste; doch mein, ach, so armes Volk, scheint grausam, wie die Strauße in der Wüste. 4 Daleth. Festgeklebt dem Säugling ist die Zunge an dem Gaumen, ist vor Durst ganz trocken; wenn die Kleinen Brot verlangen, gibt es niemand, der da ihnen reicht den Brocken. 5 He. Die sonst Leckerbissen aßen, sterben auf den Straßen ohn Erbarmen; die in Purpur aufgewachsen sind, sieht man den Unrat nun umarmen. 6 Vau. Ja, viel schlimmer war geworden meines Volkes Missetat als Sodoms Sünden, das so plötzlich ward zerstört, und eine Helfershand war nicht zu finden. v. Jerusalem, Jerusalem, kehre zurück zum Herrn, deinem Gott! [Responsory2] R. O Jerusalem, erhebe dich, und lege ab die Freudenkleider, hülle dich in Asche und in Bußsack, * Denn in dir hat man den Heiland Israels gemordet. V. Lass in Strömen fließen Tag und Nacht die Tränen. Lass nicht ruh'n den Stern in deinem Auge. R. Denn in dir hat man den Heiland Israels gemordet. [Lectio3] Es beginnt das Bittgebet des Propheten Jeremias. !Klgl 5,1-11 1 O bedenk' doch, Herr, was uns geschehen; sieh dir's an, beachte unsre Wehen. 2 Unser Eigentum ist Fremden zugefallen; Auslandsvolk bewohnt nun unsre Hallen. 3 Waisen sind wir, vaterlos geworden, unsre Mütter Witwen bei dem Morden. 4 Gegen Geld nur trinken wir das nöt'ge Wasser; was an Holz wir brauchen, zwingen uns zu kaufen unsre Hasser. 5 Mit dem Strick am Nacken werden wir geführt vom Treiber; sinken wir, gibt's keine Ruh für unsre Leiber. 6 Den Ägyptern reichten wir die Hände, den Assyriern, dass unser Hunger ende. 7 Unsere Väter haben einst gesündigt, die schon lang entseelten; und nun tragen büßend wir, was jene fehlten. 8 Herren über uns sind unsre früh'ren Knechte; niemand ist, der uns aus ihrer Hand die Freiheit brächte. 9 Unser Leben ist gefährdet, wenn nach Brot wir gehen, weil das Schwert uns droht, sobald man draußen uns gesehen. 10 Unsere Haut ist ausgetrocknet gleich den Kachelsteinen, weil der Hunger uns so viel gebracht an Peinen. 11 Sions Frauen, die hat man entehrt in Schande, die Jungfrauen auch im Judenlande. v. Jerusalem, Jerusalem, kehre zurück zum Herrn, deinem Gott! [Responsory3] R. Geht ans Weinen, wie es macht meine Braut, meine Volksgenossen: schluchzt, ihr Hirten, angetan mit Asche und mit Bußsack: * Denn es ist der Tag des Herrn gekommen, der gewaltige und der so furchtbar bittre. V. Macht euch auf, ihr Priester, geht ans Schluchzen, Diener der Altäre, und bestreuet euch mit Asche. R. Denn es ist der Tag des Herrn gekommen, der gewaltige und der so furchtbar bittre. &Gloria R. Geht ans Weinen, wie es macht meine Braut, meine Volksgenossen: schluchzt, ihr Hirten, angetan mit Asche und mit Bußsack: * Denn es ist der Tag des Herrn gekommen, der gewaltige und der so furchtbar bittre. [Lectio4] Aus der Abhandlung des heiligen Bischofs Augustinus über die Psalmen. ! Zu Psalm 63, Vers 7. „Es tritt der Mensch heran an hohes Sinnen, da steht Gott auf. Jene sagten: Wer wird uns bemerken? Sie sind ermattet bei dem Sinnen und dem Brüten,“ bei den bösen Plänen. Es trat ein Mensch heran an hohes Sinnen, er hat sich als Mensch gefangennehmen lassen. Er konnte nämlich nicht festgenommen werden, wenn er nicht Mensch war, und nicht gesehen werden, wenn er nicht ein Mensch war, und nicht geschlagen werden, wenn er nicht ein Mensch war, und nicht gekreuzigt werden und nicht sterben, wenn er nicht ein Mensch war. Er trat also als Mensch an alle diese Leidenszustände heran, die in ihm nichts bewirken würden, wenn er nicht ein Mensch wäre. Doch wenn er nicht ein Mensch wäre, würde der Mensch nicht erlöst. Es trat also ein Mensch heran an hohes Sinnen, d. h. an geheimnisvolles Sinnen, insofern, als er dem Anblick der Menschen den Menschen entgegenstellte, Gott im Inneren behielt; insofern als er die göttliche Natur, auf Grund deren er dem Vater gleich ist, versteckte und die Knechtsnatur anbot, auf Grund derer er kleiner ist als der Vater. [Responsory4] R. Weggegangen ist, der uns als Hirt behütet, er, die Quelle des lebendigen Wassers, bei dessen Scheiden finster ward die Sonne: * Nun ist der auch an der Kette, der den ersten Menschen hielt in Ketten: Heute hat des Todes Tor und Riegel all zusammen unser Heiland aufgebrochen. V. Er hat zerstört den Höllenkerker und des Teufels große Macht entwaffnet. R. Nun ist der auch an der Kette, der den ersten Menschen hielt in Ketten: Heute hat des Todes Tor und Riegel all zusammen unser Heiland aufgebrochen. [Lectio5] O wie weit haben sie ihr Sinnen und Brüten fortgeführt, bei dem sie ermatteten, so dass sie selbst nach dem Tode und nach der Bestattung des Herrn Wächter bei dem Grabe aufstellten! Sie sagten nämlich zu Pilatus: „Jener Verführer – so wurde der Herr Jesus Christus genannt zum Troste seiner Diener, wenn sie als Verführer bezeichnet werden – also sie sagten zu Pilatus: Jener Verführer sprach, als er noch am Leben war: Nach drei Tagen werde ich auferstehen. Gib also Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tage bewacht werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn heimlich wegnehmen und dann dem Volke verkünden: Er ist auferstanden, und damit nicht die letzte Täuschung schlimmer sei als die vorhergehende.“ Da antwortete ihnen Pilatus: Ihr habt die Wache, geht und bewacht ihn, wie ihr es versteht. Die aber gingen weg, sicherten das Grab, indem sie den Stein versiegelten, mit der Aufstellung von Wächtern. [Responsory5] R. O ihr alle, die am Wege ihr vorbeigeht, gebet acht und schauet, * Ob es gibt ein Weh, das gleich ist meinen Wehen. V. Gebet acht, ihr Völker alle, und seht meinen Schmerz an. R. Ob es gibt ein Weh, das gleich ist meinen Wehen. [Lectio6] Sie stellten Soldaten als Wächter beim Grabe auf. Unter Beben der Erde erstand der Herr; solche Wunder am Grabe geschahen, dass selbst die Soldaten, die als Wächter gekommen waren, Zeugen wurden, vorausgesetzt, dass sie die Wahrheit berichten wollten. Aber jene Geldgier, die den Christus begleitenden Jünger bestrickt hatte, bestrickte auch die das Grab bewachenden Soldaten. Wir geben euch, sagen sie, Geld; und nun sagt, dass, als ihr geschlummert habt, seine Jünger gekommen sind und ihn weggeholt haben. Wahrhaftig, sie sind „ermattet in ihrem Sinnen und Brüten“. Was hast du gesagt, du unselige Verschlagenheit? So sehr wirfst du weg das Licht, das zum rechten Planen gehört und versenkst dich in die Tiefen der Verlogenheit, dass du das sagst: Sagt, dass, als ihr geschlummert habt, seine Jünger gekommen sind und ihn weggeholt haben? Du führst schlummernde Zeugen vor? Wahrhaftig, du bist selbst eingeschlummert, insofern als du „bei solchem Sinnen ermattet“ bist. [Responsory6] R. Seht, wie nun stirbt der Gerechte, ohne dass es jemand nähm' zu Herzen: und wie Gottesfreunde abgerufen werden, ohne dass man es beachtet: angesichts der Sünde wird der Gottesdiener weggenommen: * Aber sein Gedächtnis wird gesegnet bleiben. V. Wie ein Lamm war er, das schweigt vor seinem Scherer, und das seinen Mund nicht öffnet. Ob der Pein, zu der man ihn verurteilt, ist er heimgegangen. R. Aber sein Gedächtnis wird gesegnet bleiben. &Gloria R. Seht, wie nun stirbt der Gerechte, ohne dass es jemand nähm' zu Herzen: und wie Gottesfreunde abgerufen werden, ohne dass man es beachtet: angesichts der Sünde wird der Gottesdiener weggenommen: * Aber sein Gedächtnis wird gesegnet bleiben. [Lectio7] Aus dem Briefe des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer. !Hebr 9,11-14 11 Christus tritt auf als Hoherpriester ewiger Güter, und ist durch einen ungemein erhabenen und hehren Bau, der nicht von Händen gemacht ist, d. h. nicht zu den Dingen dieser Schöpfung gehört [und mit einer überaus erhabenen und hehren Opfergabe, nämlich seiner menschlichen Natur], 12 auch nicht mit dem Blut von Böcken und Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Allerheiligste eingetreten und hat einen ewigen Erlösungssegen bewirkt. 13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die auf die Verunreinigten gestreute Asche einer Kuh eine Art Heiligung verschafften, so dass man äußerlich als rein galt, 14 um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der auf Grund heiligen Gottesantriebs sich selbst als eine Opfergabe ohne jeglichen Mangel dargebracht hat, unser Inneres von todbringenden Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen? [Responsory7] R. Es empören sich die Könige der Erde und es verschwören sich die Fürsten, * Dem Herrn zum Trotz und dem, den er gesalbt hat. V. Was lärmen denn so laut die Horden und was für Wahnsinn brüten denn die Rotten? R. Dem Herrn zum Trotz und dem, den er gesalbt hat. [Lectio8] !Hebr 9,15-18 15 Und darum ist er der Mittler eines neuen Bundes, damit auf Grund seines dazwischengetretenen Todes zur Sühne der unter dem ersten Bund geschehenen Verkehrtheiten die zur Seligkeit Berufenen den ihnen verheißenen Besitz ewiger Güter empfingen. 16 Denn wo ein Bund (Erbvertrag, Testament) gilt, da ist es notwendig, dass des Erblassers Tod eintritt. 17 Denn ein Erbvertrag wird durch den Tod rechtskräftig; sonst hat er keine Gültigkeit, wenn der Erblasser noch lebt. 18 Deshalb wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht. [Responsory8] R. Ich werd' gezählt zu denen, die ins Grab versinken: * Ich gleiche einem Menschen, dem die Lebenskraft genommen, zu den Toten abgesondert. V. Man bestattet mich in eine tiefe Grube in Finsternis und Todesschatten. R. Ich gleiche einem Menschen, dem die Lebenskraft genommen, zu den Toten abgesondert. [Lectio9] !Hebr 9,19-22 19 Nachdem nämlich durch Moses dem gesamten Volk das ganze Gesetz vorgelesen war, nahm dieser Blut von Rindern und Böcken mit Wasser, und purpurrote Wolle und einen Ysopbüschel; dann besprengte er das Buch selbst und das Volk 20 und sprach dabei: das ist das Blut zur Begründung des Bundes, den der Herr mit euch schließt. 21 Auch das Zelt und alle gottesdienstlichen Geräte besprengte er gleichfalls mit Blut; 22 und so wird in dem alttestamentlichen Gesetz alles durch Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen wird kein Nachlass gewährt. [Responsory9] R. Als der Herr ins Grab gelegt war, wurde das Grab versiegelt, und man wälzte einen Stein vorn an den Grabeseingang: * Man bestellte Soldaten, welche ihn bewachen sollten. V. Es begaben sich die Hohenpriester zu Pilatus, um ihm eine Bitte vorzutragen. R. Man bestellte Soldaten, welche ihn bewachen sollten. &Gloria R. Als der Herr ins Grab gelegt war, wurde das Grab versiegelt, und man wälzte einen Stein vorn an den Grabeseingang: * Man bestellte Soldaten, welche ihn bewachen sollten. [Ant Laudes] O Tod, * ich werde dein Tod sein, dein Zerbeißer werde ich sein, o Hölle. Sie werden über ihn trauern * wie über einen Erstgebornen, denn der Herr ist unschuldig getötet worden. (sed rubrica tridentina) Sie werden über ihn trauern * wie über einen Erstgebornen, denn der Herr ist unschuldig getötet worden.;;42 Gebet acht, * ihr Völker alle, und schauet meinen Schmerz. Von der Pforte der Hölle * rette, o Herr, meine Seele.;;222 O ihr alle, die ihr auf dem Wege vorübergehet, gebet acht und schauet, ob ein Schmerz ist wie mein Schmerz. [Versum 2] V. Mein Leib wird ruhen in der Hoffnung. R. Und du wirst deinem Heiligen nicht zu sehen geben die Verwesung. [Ant 2] Die Frauen * saßen bei dem Grabe, trauerten und weinten um den Herrn. [Oratio 2] @Tempora/Quad6-4:Oratio:s/bis zum Tod/bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuze. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm einen Namen verliehen, der größer ist als alle Namen/