[Officium] Bittmittwoch und Vortag der Himmelfahrt des Herrn [Officium] (rubrica 196) Vortag der Himmelfahrt des Herrn [Lectio1] Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. !Joh 17,1-11 In jener Zeit betete Jesus mit zum Himmel erhobenen Augen: Vater, nun ist die Stunde gekommen, gib die Herrlichkeit deinem Sohn. Und so weiter. _ Auslegung vom heiligen Bischof Augustin. !Abhandlung 104 zu Joh. Es konnte unser Herr, der eingeborene und dem Vater gleich ewige Sohn (Gottes), in der Knechtsnatur und auf Grund der Knechtsnatur, wenn dies notwendig war, im Stillen beten; aber er wollte sich in der Weise dem Vater als Beter zeigen, dass er auch daran dachte, unser Lehrer zu sein. Daher hat er das Gebet, das er für uns verrichtete, auch uns bekannt gemacht. Denn bei einem so erhabenen Lehrer ist nicht bloß die Anrede an sie, sondern auch das Gebet zum Vater für sie eine Erbauung der Jünger; und wenn es eine Erbauung für die war, die diese Worte hören sollten, so ist es auch eine Erbauung für uns, die wir das Geschriebene zum Lesen bekommen. [Lectio2] Daher bedeutet das, was er sagt: „Vater, es ist die Stunde gekommen, verherrliche deinen Sohn“, an, dass die ganze Zeit und was und wann er etwas tun oder geschehen lassen wollte, von ihm geleitet wurde, der der Zeit nicht untergeben ist; denn was sich in den einzelnen Zeiträumen ereignen sollte, alles das hat seine bewirkende Ursache in der Weisheit Gottes, in der es keine Zeit gibt. Deshalb möge man nicht meinen, diese Stunde sei vom Zufall herbeigeführt worden, sondern (so muss man glauben) von Gott angeordnet. Auch nicht ein von den Sternen ausgehender Zwang hat den Tod Christi zusammengewoben; es ist nämlich undenkbar, dass die Sterne den Erschaffer der Sterne zum Sterben zwingen. [Lectio3] Die Verherrlichung des Sohnes durch den Vater sehen einige darin, dass er seiner nicht geschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat. Doch wenn es heißt, dass er durch seinen Tod verherrlicht worden ist, um wie viel mehr ist dies durch die Auferstehung geschehen? Denn bei dem Sterben kommt mehr seine Erniedrigung als die Herrlichkeit zur Geltung, nach dem Zeugnis des Apostels, der da sagt: „Er hat sich erniedrigt und ist gehorsam geworden bis zum Sterben und zwar bis zum Sterben am Kreuze“. Alsdann fährt er fort und sagt gleich von seiner Verherrlichung folgendes: „Darum hat ihn Gott erhöht und ihm eine Stellung gewährt, die über allen Würden ist, so dass vor der Majestät Jesu sich alle Knie beugen müssen im Himmel, auf Erden und in der Totenwelt. Und jede Zunge muss bekennen, dass Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes des Vaters lebt.“ Das ist die Verherrlichung unseres Herrn Jesus Christus, die von seiner Auferstehung den Anfang genommen hat. [Responsory3] @Tempora/Pasc4-1:Responsory1 &Gloria R. Von dem Herrn, alleluja, alleluja. [Ant 2] O Vater, es ist die Stunde gekommen, * verherrliche deinen Sohn mit der Herrlichkeit, die ich hatte, ehe die Welt bestand, bei dir, alleluja. [Oratio 2] @Tempora/Pasc5-0:Oratio