[Officium] Fest des hl. Apostels und Evangelisten Matthäus [Oratio] Laß uns, o Herr, durch die Fürbitte des heiligen Apostels und Evangelisten Matthäus geholfen werden: damit, was unser eigenes Können nicht erreichen kann, uns auf seine Fürbitte hin gewährt werde. $Per Dominum [Lectio4] Matthäus, auch Levi genannt, Apostel und Evangelist, ward, als er zu Kapharnaum an der Zollbank saß, von Christus gerufen und folgte ihm sogleich nach; ihn lud er auch mit den übrigen Jüngern zu einem Gastmahl ein. Nach der Auferstehung Christi schrieb er, bevor er sich auf sein Arbeitsfeld begab, das ihm für die Predigt zugefallen war, als erster im Judenland, um deretwillen, die aus dem Judentum gläubig geworden waren, das Evangelium Jesu Christi in hebräischer Sprache. Bald reiste er nach Äthiopien ab und verkündete das Evangelium, und bestätigte die Predigt durch viele Wunder. [Lectio5] Durch jenes Wunder also vor allem, durch das er die Tochter des Königs vom Tode erweckte, bekehrte er den königlichen Vater und seine Gattin mit dem ganzen Lande zum Glauben an Christus. Nach dem Tode des Königs ließ sein Nachfolger, Hirtakus, da er Iphigenia, die Tochter des Königs, zur Ehe haben wollte, den Matthäus, auf dessen Veranlassung diese Gott Jungfräulichkeit gelobt hatte, als er das heilige Geheimnis am Altar feierte, töten; und dieser brachte am 21. September die apostolische Tätigkeit durch die Glorie des Martyriums zur Vollendung. Sein Leib wurde nach Salerno übertragen und später in einer ihm zu Ehren erbauten Kirche unter dem Papste Gregor VII. beigesetzt und wird daselbst unter großem Andrang des Volkes in hohen Ehren gehalten. [Lectio6] @Commune/C1a:Lectio4 [Lectio7] Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. !Mt 9,9-13 In jener Zeit sah Jesus einen Mann an der Zollbank sitzen, Matthäus mit Namen, und er sprach zu ihm: Folge mir nach. Und so weiter. _ Auslegung vom heiligen Priester Hieronymus. !Buch 1 der Auslegung zu Mt 9. Die anderen Evangelisten wollten aus Verehrung gegen Matthäus ihn nicht mit seinem allgemein bekannten Namen benennen, sondern sagten Levi; er hatte nämlich einen zweifachen Namen. Matthäus selbst aber nennt - gemäß der Stelle, wo bezüglich des Rechtschaffenen von Salomon gesagt wird: „Der Rechtschaffene ist ein Ankläger seiner selbst gleich am Anfang seiner Rede“, und anderswo: „Sag' du selbst deine Verfehlungen,, auf dass du zu Gnaden kommst“ - sich selbst Matthäus und Zöllner, um den Lesern zu zeigen, dass niemand an seinem Heile zu verzweifeln brauche, wenn er sich zu einem besseren Leben bekehrt, da er doch selbst aus einem Zöllner plötzlich in einen Apostel umgewandelt wurde. [Lectio8] Es bemängeln an der Stelle Porphyrius und der Kaiser Julian entweder die Unkenntnis des Geschichtsschreibers, der Unwahres berichte, oder die Torheit derjenigen, die sofort dem Heiland gefolgt sind, als ob sie gegen die Vernunft einem beliebigen Menschen nachgelaufen seien; obwohl doch so bedeutende Großtaten und Wunder vorangegangen sind, die die Apostel ohne Zweifel gesehen hatten, bevor sie gläubig wurden. Sicher konnte der Glanz selbst und die Majestät der verborgenen Gottheit, die auch im menschlichen Antlitz leuchtete, die ihn Sehenden vom ersten Blicke an zu ihm ziehen. Wenn nämlich im Magnet und in den Bernsteinen eine solche Kraft enthalten sein soll, dass sie Ringe und Halme und Splitter an sich fesseln, um wieviel mehr konnte der Herr aller Geschöpfe diejenigen an sich ziehen, die er berief? [Lectio9] Und es geschah, dass, als er im Haus zu Tische saß, viele Zöllner und Sünder kamen und sich mit Jesus zusammensetzten. Sie sahen, dass der aus der Sünde zum besseren Leben bekehrte Zöllner eine Möglichkeit der Umkehr gefunden hatte, und deshalb verzweifeln auch sie nicht an ihrem Heil. Und sie bleiben bei ihrem Kommen zu Jesus nicht in ihren früheren Fehlern, wie die Pharisäer und Schriftsteller es murrend darstellen, sondern sie ändern ihren Sinn, wie das nächste Wort des Herrn es andeutet: „Ich liebe mehr ein erbarmendes Herz als Opfer; denn ich bin nicht so sehr gekommen, die Rechtschaffenen zu rufen als vielmehr die Sünder.“ Es ging aber der Herr zu den Gastmählern der Sünder, um Gelegenheit zum Lehren zu haben und den ihn einladenden Gastgebern geistige Speisen zu bieten. &teDeum