[Officium] Hl. Johannes von Gott, Bekenner [Oratio] O Gott, der du den in Liebe zu dir brennenden heiligen Johannes unversehrt durch die Flammen hast hindurchgehen lassen, und der du durch ihn deine Kirche mit einer neuartigen Schar von Söhnen befruchtet hast, verleihe uns auf Grund seiner Verdienste die Gnade, daß durch das Feuer der Liebe zu dir unsere Gebrechen geheilt und uns Heilmittel für die Ewigkeit gewährt werden. $Per Dominum. [Lectio4] Wie einzigartig Johannes von Gott, als Kind katholischer und frommer Eltern in der Stadt Montemajor a Novo im Königreich Lusitanien geboren, zum Leben für den Herrn auserwählt worden war, kündigte ein ungewöhnlicher Glanz über seinem Hause und ein ohne Zutun entstandenes Geläute der Glocken, gerade zur Zeit seiner Geburt, nicht undeutlich an. Von einer zu wenig gezügelten Lebensart durch das Wirken der göttlichen Macht zurückgeführt, fing er an, Proben großer Heiligkeit abzulegen; und auf Grund einer gehörten Predigt des Wortes Gottes fühlte er sich so zu besseren Dingen angeregt, dass er schon von den ersten Anfängen eines heiligeren Lebens an etwas Vollendetes und Vollkommeneres erreicht zu haben schien. Nachdem er seinen ganzen Besitz den in den Gefängnissen eingeschlossenen Armen verteilt hatte, wurde er, ein Schaustück bewundernswerter Buße und der Verachtung seiner selbst vor dem ganzen Volke, von vielen als ein Irrsinniger heftig geschlagen und in einen für die Irrsinnigen bestimmten Kerker gesperrt. Aber Johannes wurde von himmlischer Liebe noch mehr entzündet, errichtete in Granada ein doppeltes und großes Krankenhaus aus dem Almosen der Gläubigen, legte das Fundament zu einem neuen Orden und bereicherte die Kirche mit einer neuen Familie der Barmherzigen Brüder, die den Kranken mit großem geistigen und leiblichen Erfolge dienen und überall auf der Welt verbreitet sind. [Lectio5] Den armen Kranken, die er manchmal auf eigenen Schultern ins Haus hineintrug, fehlte nichts, was zum Heil der Seele oder des Leibes förderlich war. Mit einer über das Krankenhaus hinausströmenden Liebe versorgte er die armen verwitweten Frauen, und insbesondere die gefährdeten Jungfrauen heimlich mit Lebensmitteln und wandte alle Sorgfalt an, um die fleischliche Leidenschaft in den damit behafteten Nächsten auszurotten. Als aber im königlichen Krankenhause zu Granada eine sehr große Feuersbrunst ausbrach, sprang Johannes furchtlos ins Feuer, lief hin und her, bis er sowohl die auf den Schultern hinausgetragenen Kranken, als auch die durchs Fenster hinausgeworfenen Bettstellen von dem Feuer in Sicherheit gebracht hatte; und nachdem er eine halbe Stunde zwischen den schon ins Ungeheure angewachsenen Flammen zugebracht hatte, kam er unter Gottes Schutz zum Staunen aller Bürger unversehrt heraus und gab dadurch in der Schule der Liebe die Lehre, dass lässiger das Feuer war, das von außen brannte, als das, das er im Innern entzündet hatte. [Lectio6] Durch Übung vielartiger Strengheiten, durch unterwürfigsten Gehorsam, durch äußerste Armut, durch Eifer im Beten, durch Betrachtung göttlicher Dinge, durch kindliche Liebe zur heiligen Jungfrau ragte er in staunenswerter Weise hervor und zeichnete sich aus durch die Gabe der Tränen. Schließlich wurde er von einer schweren Krankheit befallen und mit allen heiligen Sakramenten der Kirche in richtiger und heiliger Weise versehen; obwohl er ganz kraftlos war, zog er die eigenen Kleider an, erhob sich aus dem Bett, fiel auf die Knie und umfasste mit Hand und Herz den am Kreuze hängenden Christus den Herrn und starb am 8. März im Jahre 1550 in liebevoller Vereinigung mit dem Herrn; und den hielt er auch fest, wo er tot war, und ließ ihn nicht los und blieb wunderbarer Weise in dieser Körperstellung ungefähr sechs Stunden, bis er davon entfernt worden war, sodass die ganze Stadt es anschauen konnte, und verbreitete einen wunderbar angenehmen Duft. Da er vor und nach dem Tode durch sehr viele Wunder verherrlicht worden war, nahm ihn Papst Alexander VIII. in das Verzeichnis der Heiligen auf; und Leo XIII. ernannte ihn auf Wunsch der Bischöfe der katholischen Welt und auf Vorschlag der Kongregation der Riten zum himmlischen Patron aller Hospitäler und der überall darniederliegenden Kranken und verordnete die Anrufung seines Namens in der Litanei für die Sterbenden. [Lectio94] Johannes von Gott, als Kind katholischer und frommer Eltern in der Stadt Montemajor a Novo im Königreich Lusitanien geboren, war zum Leben für den Herrn auserwählt worden. Von einer zu wenig gezügelten Lebensart durch das Wirken der göttlichen Macht zurückgeführt, fing er an, Proben großer Heiligkeit abzulegen. Er errichtete in Granada ein doppeltes und großes Krankenhaus aus dem Almosen der Gläubigen, und legte das Fundament zu einem neuen Orden der Barmherzigen Brüder, die den Kranken dienen. Er war berühmt für seine Barmherzigkeit und die Verachtung seiner selbst. Durch kindliche Liebe zur heiligen Jungfrau ragte er in staunenswerter Weise hervor und zeichnete sich aus durch die Gabe der Tränen. Von einer schweren Krankheit befallen, umfasste mit Hand und Herz den am Kreuze hängenden Christus den Herrn und starb am 8. März im Jahre 1550 in liebevoller Vereinigung mit dem Herrn. Papst Alexander VIII. nahm in das Verzeichnis der Heiligen auf; und Leo XIII. ernannte ihn zum himmlischen Patron aller Hospitäler und der überall darniederliegenden Kranken und verordnete die Anrufung seines Namens in der Litanei für die Sterbenden. &teDeum [Lectio7] Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. !Mt 22,34-46 In jener Zeit kamen die Pharisäer zu Jesus, und einer von ihnen, der kundig war in den Gesetzesvorschriften, fragte ihn, um ihn zu versuchen: Welches ist das größte Gebot im Gesetze? usw. _ Auslegung vom heiligen Johannes Chrysostomus. !Pred. 72 zu Mt Nachdem die Sadduzäer widerlegt worden waren, traten wiederum die Pharisäer vor; und wo sie hätten ruhig sein sollen, da wollten sie einen Streit anfangen; und sie lassen ihre Gesetzeskenntnis vorausgehen, da sie ja nicht lernen, sondern nur in Verlegenheit bringen wollten, und fragen in der Weise, welches denn das erste Gebot im Gesetze sei. Denn da das erste das ist: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben“, und da sie glaubten, er würde Veranlassung nehmen, dieses Gebot durch irgendeinen Zusatz zu verbessern, insofern als er sich als Gott ausgab, deshalb fragen sie in der Weise. Was tut Christus darauf? Um zu zeigen, dass sie deshalb so weit gegangen seien, weil in ihnen keine Liebe sei, sondern weil sie am schlimmsten Neid krankten, sagte er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben; das ist das erste und größte Gebot; das zweite aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ [Lectio8] Weshalb ist es diesem gleich? Weil dieses jenes mit sich führt, und von jenem wiederum in Schutz gehalten wird. „Wer nämlich böse handelt, der verabscheut das Licht und kommt nicht zum Licht.“ Und wiederum: „Die Toren meinen in ihren Herzen: Es gibt keinen Gott;“ und darauf folgt: „Sie sind verdorben und gemein in ihren Ränken.“ Und wiederum: „Die Wurzel aller Übel ist die verbotene Gier; und weil sich einige dieser ergeben haben, deshalb sind sie am Glauben irre geworden.“ Und: „Wer mich liebt, der beobachtet meine Gebote;“ deren Haupt und Fundament ist das: „Du sollst den Herrn deinen Gott lieben, und deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ [Lectio9] Wenn also Gott lieben dasselbe ist, wie den Nächsten lieben - denn, sagt er, „wenn du mich liebst, Petrus, dann sei Hirt über meine Schafe,“ - wenn auch die Liebe zum Nächsten es mit sich bringt, dass man die Gebote hält, sagt er mit Recht, dass darin das ganze Gesetz und alle Lehren der Gottesmänner enthalten seien. Und wie er im Vorhergehenden, wo er nach der Auferstehung gefragt wurde, mehr Belehrung gewährt hat, als die Fragenden forderten, so hat er auch an dieser Stelle, obwohl er nur nach dem ersten Gebot gefragt worden war, aus freiem Entschluss das zweite dem ersten nicht viel Nachstehende angefügt; das zweite nämlich ist dem ersten gleich. So hat er dunkel angedeutet, dass sie aus Hass zum Fragen angeregt würden, denn „die Liebe, so heißt es, ist nicht eifersüchtig.“ &teDeum