61:1 Soll nicht dem Herrn sich anvertrauen meine Seele? * Von ihm kommt doch mein ganzer Segen. 61:2 Gewiss, er ist mein Gott und meines Segens Quelle; * mein Anwalt auch, damit ich niemals Schaden leide. 61:3 Wie lange wollt ihr mich bestürmen? * wie lang versucht ihr mich zu stürzen alle ihr, als wär ich eine angebroch'ne Mauer oder ein schon schiefgeword'ner Schutzzaun? 61:4 Ja, meine Krone trachten sie mir zu entreißen und gefallen sich in Falschheit; * mit ihrem Munde reden freundlich sie und wünschen Schlimmes mir im Herzen. 61:5 Doch bleibe, meine Seele, nur dem Herrn ergeben, * von ihm kommt mir ja alles Gute, das ich hoffe. 61:6 Gewiss, so lange er mein Gott ist und mein Retter, * so lange er mein Helfer ist, hab ich kein Unglück. 61:7 In Gott ist meine Siegeskraft und meine Größe; * Gott ist mein Helfer, und in Gott ist meine Hoffnung. 61:8 Vertraut auf ihn, ihr alle Volksgenossen, schüttet aus vor ihm die Sorgen eurer Herzen; * denn Gott ist ewig unser Helfer. 61:9 Dagegen sind unzuverlässig alle Menschen, trügerisch sind Menschen; * wenn wir sie auf eine Waage legten, dann täuschen sie durch Mangel an Gewicht uns all zusammen. 61:10 Hegt kein Vertrauen auf Gewalttat und auf ungerechte Güter; * seid doch nicht töricht, mehrt sich euer Reichtum, hängt an ihn nicht eure Herzen. 61:11 Eins haltet fest, was Gott gesagt hat; * zwei Wahrheiten habe ich vernommen: Dass Gott sehr mächtig ist, und dass du gern, o Herr, Erbarmen übest; * drum zahlst du jedem aus nach seinen Werken.