142:1 Herr, erhör mein Bitten, fang mit deinen Ohren auf mein Flehn in deiner Gnade, * erhöre mich in deiner Güte.
142:2 Schreite nicht mit deinem Knechte zur gerichtlichen Verhandlung, * denn schuldenfrei wird kein Lebendiger vor dir befunden.
142:3a Denn der Feind bedroht mein Leben, * er sucht zu Boden mich zu werfen.
142:3b Er bereitet mir den Platz im Grabesdunkel, * als wäre ich der Welt schon abgestorben. * (4) Darum ist voll Bangigkeit im Innern meine Seele; unruhig pocht mein Herz in mir.
142:5 Ich gedenk der alten Tage, überleg mir alles, was du schon getan hast, * auf deiner Hände Werke blicke ich voll Sehnsucht.
142:6 Ausgestreckt halt ich entgegen dir die Hände, * mein Inneres lechzt nach deinem Troste wie die durst'ge Erde.
142:7a Schnell, o Herr, erhöre mich, * sonst schwindet aller Mut mir.
142:7b Halt nicht abgewandt von mir dein Antlitz, * damit ich ja nicht denen ähnlich werde, die zur Totenwelt versinken.
142:8a Laß mich dein Erbarmen am Morgen erfahren, * denn ich hab nur dich als Hoffnung.
142:8b Zeig mir den Weg, den ich zu wandeln habe, * da ich bei dir nur weil' mit meinem Denken.
142:9 Rette mich, o Herr, vor meinen Feinden,  wo bei dir ich suche Zuflucht; * (10a) Lehr mich deinen Willen zu tun, denn du bist mein Gott doch;
142:10b Dein so güt'ger Geist geleite mich auf sichern Boden, * (11a) um des Namens willen, den du trägst, o Herr, sei Tröster mir in deiner Güte.
142:11b Führe mich heraus aus diesem Elend, * (12a) und in deiner Huld vertilge meine Feinde.
142:12b Rotte alle aus, die mir große Not bereiten, * denn ich bin dein Diener.